WELL ART: „Echtes Sammeln braucht Zeit“ – Interview mit Katarzyna Rij von der Van Rij Gallery

Der Kunstmarkt in Polen verändert sich dynamisch – die Zahl der Sammler wächst und das Sammeln wird zunehmend zum Ausdruck von Prestige und Lebensstil. Im Gespräch mit Katarzyna Rij, Kunsthändlerin, Kuratorin und Inhaberin der Van Rij Gallery, betrachten wir aktuelle Trends, die Motivationen von Sammlern und die Zukunft des jungen Kunstmarktes. Ist Kunst heute eine Investition, ein emotionales Bedürfnis oder vielleicht ein Element sozialer Identität?
Im Gespräch mit Katarzyna Rij wird deutlich, dass sich der polnische Kunstmarkt zwar dynamisch entwickelt, sein Umfang im Vergleich zu westlichen Standards jedoch noch gering ist. Der Kunsthändler und Inhaber der Van Rij Gallery weist jedoch auf die wachsende Zahl von Sammlern und die allmähliche Bildung einer sozialen Gruppe hin, für die das Sammeln von Kunst zu etwas Selbstverständlichem, ja sogar Prestigeträchtigem wird. Obwohl es keinen Mangel an spektakulären Käufen und im Eiltempo aufgebauten Sammlungen gibt, weist Katarzyna Rij darauf hin, dass echtes, bewusstes Sammeln Zeit – und Überlegung – erfordert.
Warum sammeln wir Kunst?Das Interview bietet zudem ein interessantes Porträt eines zeitgenössischen Sammlers . Wie der Interviewpartner anmerkt, sind die Beweggründe der Menschen, in Kunst zu investieren, komplex und vieldeutig – sie reichen vom rein ästhetischen Bedürfnis, Schönheit zu erleben , über das Verfolgen von Trends bis hin zu strategischen Finanzentscheidungen. Überraschenderweise sind es sogar 24 Prozent. Sammler geben zu, dass der Hauptgrund für den Kauf die Freude ist – sie möchten ein Kunstwerk an der Wand haben, das ihnen einfach gefällt. Die vielfältige und zunehmend losgelöste Landschaft der Motivationen bestätigt, dass der polnische Markt sich gerade erst dem Stadium des bewussten Investierens nähert. Mehr Hintergründe und Nuancen – im Video-Interview.
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